Laure Cahen-Maurel, M.A.

Aufgabengebiet

Promotionsprojekt im Rahmen von 'bayern excellent':
Caspar David Friedrich unter den Philosophen:
Die ästhetischen Schriften des Künstlers und ihre philosophischen Ansätze im nachkantischen Kontext

Der philosophische Gehalt der Kunst von Caspar David Friedrich (1774-1840) wird zwar oft angesprochen, doch hat es noch keine philosophische Studie versucht, diesen in seiner Gesamtheit - sowohl im Hinblick auf seine Malerei wie auf seine kunsttheoretischen Texte und Briefe - und in seinem problemgeschichtlichem Kontext zu analysieren. Zwei wesentliche, immer noch aktuelle ästhetisch-philosophische Probleme stellen sich dem Denken um 1800: 1) Wie kommt das Absolute oder Unendliche im Endlichen zum Ausdruck (Darstellungsproblem)? 2) Wie muss das menschliche Erkenntnisvermögen aussehen, das einen Zugang zum Absoluten hic et nunc garantieren könnte (Erkenntnisproblem)?
Caspar David Friedrich ist kein Philosoph. Aber die konkrete und in seinen Schriften reflektierte Praxis des Malers hilft uns, die ästhetische Lösung zu begreifen, die die Frühromantiker in der unmittelbaren Nachkommenschaft von Kants Subjektphilosophie zum Problem der epistemischen Undarstellbarkeit des Absoluten vorgeschlagen haben. Ziel der Dissertation ist es in erster Linie, Friedrichs Auffassung der Kunst zu rekonstruieren. In einem zweiten Schritt soll der Künstler innerhalb der gegenwärtigen Debatte über den philosophischen Status der deutschen Frühromantik eingegliedert werden, um so die Frage nach der Modernität von Friedrichs Malerei und Kunstauffassung zu beantworten. Dabei soll das übliche Bild von Caspar David Friedrich als einem mystischen Visionär und das der Romantik als eines Irrationalismus überwunden und die Modernität Friedrichs in ihrer Beziehung zur zeitgenössischen Kunst (Anselm Kiefer, Anish Kapoor, Land Art) und Philosophie festgestellt werden.