Forschergruppe "Anfänge (in) der Moderne"
print

Links und Funktionen

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Vorlesungsreihe: Anfang & Ende. Versionen einer Denkfigur

Vorlesungsreihe im Wintersemester 2011/2012, Mittwochs 18.15-19.45, LMU München, Schellingstraße 3 RG, Hörsaal 051

Thematik

Die letzte Vorlesungsreihe der Forschergruppe "Anfänge (in) der Moderne" wird sich mit Figuren, Konzepten und Verfahren des Anfang(en)s beschäftigen, die mit Vorstellungen des Endes oder Endens verbunden oder systematisch auf solche bezogen sind. Anfänge werden in der Moderne vielfach als radikale Traditionsbrüche und katastrophische Zäsuren inszeniert und gehen daher an sich mit Vorstellungen vom Ende einher. Andererseits ist die moderne Emphase des Anfang(en)s häufig auf ein (imaginiertes) Ende hin orientiert oder wird dadurch legitimiert, auch wenn es im offenen Zeithorizont der Moderne unbestimmt bleibt. Gerade die Spannung eines Anfangs auf ein Ende hin ist – als Projekt – eine Grundfigur modernen Anfangens, die ein nur linear-temporales Verständnis von "Anfang" und "Ende" infragestellt.

Diese komplexen Relationen von Anfang und Ende sollen in der Vorlesungsreihe an Themen, Beispielen und Konstellationen diskutiert werden, die aus der Arbeit in den Teilprojekten der Forschergruppe in den vergangenen Jahren erwachsen sind. Sie betreffen einzelne Texte ebenso wie mythologisch-theologische Konzepte oder historische Diskursformationen; es geht um Enden, die Anfänge sind oder ermöglichen und um Anfänge, die auf ein Ende gerichtet sind; um Enden, die zum Anfang zurückführen oder zurückkehren und schließlich um Anfänge des Endes und Enden des Anfangs. Erkundet werden soll die Doppelfigur des Initialen und des Finalen als Strukturierungsmoment von (kultureller) Narration, sozialem Sinn und ästhetischer Repräsentation.

Programm

 

26.10.2011            Inka Mülder-Bach (Germanistik, LMU)

                            "Woraus bemerkenswerter Weise nichts hervorgeht". Anfang & Ende im Mann ohne Eigenschaften

 

02.11.2011             Aage Hansen-Löve (Slavistik, LMU)

                            Das Ende vom Anfang: späte Avantgarden

 

16.11.2011             Bernhard Teuber (Romanistik, LMU)

                            "Explicit comoedia, incipit Paradisus" - José Lezama Lima und sein kubanischer Meisterroman Paradiso

 

23.11.2011             Michael Ott (Germanistik, LMU)

                            Schiffbruch. Eine Katastrophenmetapher zwischen Literatur und Philosophie

 

30.11.2011            ENTFÄLLT: Julia Stenzel (Theaterwissenschaft, LMU)

                            Vom Ende und Anfang der Welt. Das Ende als Grenze in '13th Floor', 'Matrix', 'EXistenZ'

 

07.12.2011             Klaus Benesch (Amerikanistik, LMU)

                            Wanderlust: Über paradoxe Bewegungen der Moderne

 

14.12.2011             Lars Schneider (Romanistik, LMU)

                            Anfang ohne Ende: Zur existentiellen Dichtung des Pierre Reverdy

 

11.01.2012             Maha El Hissy (Anglistik, LMU)

                            Südseeparadiese, Südseeapokalypsen im Fin de Siècle

 

18.01.2012             Anna-Lisa Dieter (Romanistik, LMU)

                            Jenseits von Anfang und Ende: Die Kopflosigkeit der Restauration in der französischen Literatur um 1830

 

25.01.2012             Roger Lüdeke (Anglistik, Universität Düsseldorf)

                            Die Grenzen der Mystik und der Anfang vom Ende der Literatur

 

01.02.2012             Eckhard Schumacher (Germanistik, Universität Greifswald)

                            Am Nullpunkt des Schreibens. Über Anfang, Ende und einige Zwischenfälle bei Roland Barthes

 

08.02.2012             Friedrich Wilhelm Graf (Evangelische Theologie, LMU)

                            Weltenende im Plural. Eschatologische Konzeptionen in der theologischen Moderne

Zeit: Jeweils Mittwochs 18.15-19.45 Uhr
Ort: LMU München, Schellingstraße 3 Rückgebäude, HS 051
Konzeption und Organisation: Michael Ott

Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt kostenlos

Verantwortlich für den Inhalt: Michael Ott