Workshop "La page blanche - Die weiße Seite" (14./15.6.2007)
Workshop
La page blanche - Die weiße Seite
14./15.6.2007
Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Romanische Philologie / IBZ München
Donnerstag, 14. Juni 2007
15.30 Begrüßung
15.45 Bernhard Teuber (München): Michel de Certeau: Extase blanche
16.30 Kaffeepause
17.00 Jörg Dünne (München): Weiße Flecken auf der Landkarte
Freitag, 15. Juni 2007
9.15 Sandro Zanetti (Basel): Goethe, Mallarmé, Celan, Hughes, Jandl: Leere Seiten – und wie sie (nicht) gefüllt werden
10.00 Kaffeepause
10.30 Lars Schneider (München): Fontane, Nietzsche, Mallarmé: Das Spiel mit dem Zufall
11.15 Lisanne Ebert (München): Kasimir Malewitsch: Das weiße Quadrat als eschatologische Ikone der reinen Immanenz
12.30 Mittagspause
14.30 Davide Giuriato (Basel/Frankfurt): Walter Benjamin: Warum es bei ihm (k)ein weißes Blatt gibt
15.15 Kurt Hahn (Eichstätt): Octavio Paz: Das Weiß der Peripherie
16.00 Abschlussdiskussion und Ausblick
Moderation: Martin Stingelin (Dortmund/Basel)
Workshop in Kooperation mit dem Forschungsprojekt „Zur Genealogie des Schreibens. Die Literaturgeschichte der Schreibszene von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart“ an der Universität Basel
Konzeption und Koordination: Lars Schneider, Bernhard Teuber
In der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts ist die page blanche untrennbar verknüpft mit dem Werk von Stéphane Mallarmé. Als literarische Figuration steht die weiße Seite für Kontingenzerfahrungen, die sowohl die Alltagswahrnehmung als auch die Schreibszene des Dichters prägen. Mallarmés anhaltende Konfrontation mit dem ‚leeren’ Blatt Papier – von der Schreibkrise bis hin zum Programm einer Poetik der Kontingenz – bilden den Auftakt zu dem Forschungsprojekt „Produktives Weiß – La page blanche als Figuration des Anfangs in der französischen Dichtung der Moderne und Postmoderne“, das als Teilprojekt in der Münchener Forschergruppe „Anfänge (in) der Moderne“ verankert ist.
In Zusammenarbeit mit dem Forschungsprojekt „Zur Genealogie des Schreibens. Die Literaturgeschichte der Schreibszene von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart“ an der Universität Basel möchte der Workshop die Figur der page blanche in einem literatur- und epochenübergreifenden Kontext diskutieren. Ausgehend von grundlegenden Beiträgen zum „Weiß in der Kartographie“, dem „Papier als Medium“ sowie zur „Extase blanche“ bei Michel de Certeau, sollen insbesondere die weißen Seiten bei Mallarmé, Paul Celan und Octavio Paz behandelt und in ihrer historischen Wissensordnung situiert werden. Auf diese Weise gilt es, unterschiedliche ‚Aktualisierungsformen’ der page blanche miteinander in Beziehung zu setzen.