Forschergruppe "Anfänge (in) der Moderne"
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Andrea Erwig, M.A.

Aufgabengebiet

Promotionsprojekt im Rahmen von 'bayern excellent':
Moderne Poetiken des Wartens

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts bricht in der europäischen Literatur eine Wartezeit an. Immer wieder aufs Neue werden Wartesituationen dargestellt, die quer stehen zu der dem Fortschrittsparadigma immanenten Vorstellung einer aktiv gestaltbaren Zukunft. An die Stelle von zielgerichteten Zukunfts-Erwartungen mit Aussicht auf Erfüllung tritt ein dauerhaftes Warten – ein Verharren im Übergang. Vor dem Hintergrund der sprach- und erkenntnistheoretischen Reflexionen der Epoche lässt sich das Warten um 1900 als Symptom einer produktiven Krise lesen. Die Figur des Wartens wird auf ihr Potential für alternative Möglichkeiten der Wahrnehmung und Sagbarkeit von Welt hin befragt und als poetologische Reflexionsfigur für die Freisetzung neuer ästhetischer Verfahrensweisen fruchtbar gemacht. Am Beispiel von literarischen Texten, die zwischen 1890 und 1922 entstanden sind, fragt das Projekt nach den diskursiven Zusammenhängen, in denen das Warten in der Moderne thematisch wird und untersucht die raumzeitlichen Modellierungen von literarischen Wartesituationen. Im Mittelpunkt der exemplarischen Lektüren stehen unter anderem dramatische und erzählerische Texte von Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke und Franz Kafka.

Kontakt

Ludwig-Maximilians-Universität München
Department I - Germanistik, Komparatistik, Nordistik und Deutsch als Fremdsprache
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